"Wie Münster... Nur mit Waffen"

Freitag, September 08, 2006

Alltag in Belfast





Liebe Nation,

der Titel heute ist reichlich langweilig, aber was macht man so den ganzen Tag lang in Belfast?
Nun ja, ich werde versuchen, einen typischen Tagesablauf zu beschreiben (aber sagt's nicht dem LPA weiter...):
Aufstehen nicht vor 7 Uhr Ortszeit. Wer von Euch PJ-Luschen in Berlin jetzt weint weil er um 4.30h aufstehen muß wenn der Hamster noch im Laufrad rennt und Ihr von mir Mitleid erwartet: Vergesst es, ich habe keins!
Nachdem ich nun meinen Umzug erfolgreich hinter mich gebracht habe (Was gar nicht so lustig war wenn man darüber nachdenkt), habe ich jetzt das teuerste Dachzimmer der Welt gemietet. Aber über Geld spricht man nicht, das hat man wurde mir mal gesagt und damit lassen wir es dabei. Viele Grüße und Danke an die Familie in dieser Angelegenheit. Und das war ehrlich, ernst und aufrichtig gemeint!
Nach dem Aufstehen geselle ich mich wie zuhause in die Dusche, Zähne putze ich immer noch genau unter der welchen, bevor jemand (MEIKE!) fragt... Absoluter Vorteil hier: Wasser ist sehr weich und man muß keine Fliesen abziehen. OK, 888 too much details.
Um 8.30h nehme ich täglich den wunderbaren Shuttle-Bus vom Belfast City Hospital ins Royal Victoria Hospital, welches Ihr auf einem der Bilder auch erkennen könnt.
Ich bin mittlerweile auf der Kardiologie gelandet, was mir doch wider erwarten gut gefällt, obwohl die Kardiologie neben der Nephrologie meine schlechteste Disziplin in der Inneren Medizin sein dürfte (wenn ich überhaupt eine "starke Disziplin" in der Inneren habe). Aber alle sind wie immer sehr nett und ich muß keinen Kittel tragen. Mit selbigem kommt man sich hier im übrigen vor wie ein Aussätziger mit eiternden Warzen im Gesicht. Nun ja, soll mir egal sein, ob die hier Kittel tragen oder nicht ist bei den Hygienestandards auch egal. Wen interessiert es, wenn die Krawatte dauernd im Patientenbett rumbaumelt? Oder daß die irre deutsche Studentin doch tatsächlich eine Hautdesinfektion vornimmt bevor sie einem armen Patienten eine Braunüle (die hier, genau wie bei meinen lieben Ösis "Venflons" heißen) in den Arm möllert. Da habe ich doch erstaunte Blicke geerntet. MRSA muss hier auch nicht einzeln isoliert werden, der gute Vorhang zwischen den Patientenbetten reicht da vollkommen aus, auch wenn im Nebenbett jemand mit einer intraaortalen Druckpumpe liegt... Heilige Mutter Gottes, Prof. R. aus B. würde die wohl hier alle eigenhändig an den Krawatten aus dem siebten Stock hängen lassen...

Morgen gibt es ein neues Update mit Bilder von der Nordküste, was sehr sehr schön war. Also, gehabt Euch wohl!

4 Comments:

At 10:55 PM, Blogger Standortschlampe said...

Ey in meiner Bude in Brighton im Hotel sah das genauso aus! Exakt die gleiche Aufteilung ! Rechts auf dem Tischchen stand immer ein Wasserkocher + div.Teebeutel, dazu ein Toaster (WTF??!?). Nett wars da...beste Grüße auf die grüne Insel...

 
At 8:25 AM, Blogger Hasenbrätin said...

Hallo Keule,
das sieht ja um Längen besser aus. Aber wichtig ist natürlich nur, wie das Bett ist. :o)
Liebe Grüße Hasenbrätin

 
At 9:32 PM, Blogger fichtenmoped said...

@Standortschlampe: Den Tee muß man selbst kaufen und der Toaster ist im Eimer, was irgendwie doof ist.

Das Bett ist wirklich besser.

 
At 8:03 PM, Blogger fichtenmoped said...

@gummibaerhunter: Haste schon Herrn Florian O. kennengelernt?

 

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